3. Juli 2024
Logistik 4.0: Ziele, Technologien und Auswirkungen auf die B2B-Logistik
Einleitung
Die Logistikwelt erfährt durch das Aufkommen der Logistik 4.0 eine bedeutende Transformation. Dieses neue Paradigma, das eng mit der Industrie 4.0 verbunden ist, zielt darauf ab, Logistik- und Transportprozesse sowie die Lagerung, Beschaffung und Verteilung von Gütern, Menschen und Informationen zu automatisieren und zu digitalisieren. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Logistik 4.0, ihre Ziele, Technologien und Vorteile und hebt ihre Auswirkungen auf die B2B-Logistik hervor.
Wie Logistik 4.0 die B2B-Welt verändert
Das Konzept der Logistik 4.0
Die Logistik 4.0 erweitert die Prinzipien der Industrie 4.0 und setzt auf Automatisierung, Digitalisierung und Vernetzung in der Logistik und im Transport. Ziel ist es, interne und externe logistische Prozesse und Wertschöpfungsketten durch innovative Lösungen, Konzepte und Technologien zu verbinden und zu koordinieren.
Die Evolution der Industrie 4.0
Die vierte industrielle Revolution, bekannt als Industrie 4.0, zeichnet sich durch digitale Transformation und Vernetzung über das Internet aus. Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und Virtual Reality (VR) spielen dabei eine zentrale Rolle, indem sie die Kommunikation und Zusammenarbeit von Maschine zu Maschine sowie zwischen Mensch und Maschine fördern.
Die Interdependenz von Industrie 4.0 und Logistik 4.0
Industrie 4.0 und Logistik 4.0 sind untrennbar miteinander verbunden. Ein modernes, anpassungsfähiges Logistiksystem ist entscheidend für den Erfolg der industriellen Transformation, da es den reibungslosen internationalen Handel und eine effiziente Lieferkettenverwaltung ermöglicht.
Ziele und Vorteile der Logistik 4.0
Vernetzung
Die Logistik 4.0 legt großen Wert auf Vernetzung, was zu erhöhter Transparenz in der Lieferkette und verbesserter Zusammenarbeit führt. Dies eröffnet neue Möglichkeiten zur Stärkung der Verhandlungsmacht, zur optimalen Nutzung von Ressourcen und zur Erschließung neuer Märkte.
Dezentralisierung
Dezentrale Kontrolle logistischer Prozesse erhöht die Flexibilität und ermöglicht ein adaptives und widerstandsfähiges intelligentes Netzwerk, das auf Veränderungen reagieren kann.
Echtzeitfähigkeiten
Echtzeitfähigkeiten ermöglichen eine effiziente Prozesssteuerung, Überwachung und kontinuierliche Verbesserung, vorausgesetzt, die Datenqualität ist hoch und die Informationen sind strukturiert für die Analyse.
Serviceorientierung
Logistik 4.0 konzentriert sich auf die Bedürfnisse des Kunden und strebt an, das richtige Produkt in der richtigen Qualität, Menge und am richtigen Ort zur richtigen Zeit und zu den richtigen Kosten zu liefern (die 6R der Logistik). Personalisierte Dienstleistungen und Produkte stehen ebenfalls im Fokus.
Technologien der Logistik 4.0
Internet der Dinge (IoT)
IoT-Technologien wie RFID, Sensoren und Kommunikation von Maschine zu Maschine sowie KI ermöglichen die Verbindung und autonome Organisation von Prozessen und Objekten. Diese Technologien verbessern die Effizienz, Genauigkeit und Reaktionsfähigkeit in der Logistik und im Transport.
Cyber-Physical Systems (CPS)
CPS kombinieren Software, moderne Informationstechnologie und mechanische Komponenten, um den autonomen Betrieb logistischer Prozesse zu ermöglichen. Dazu gehören die Überwachung und Verwaltung von Lagerbeständen, die Automatisierung von Wartungsarbeiten und die Steuerung autonomer Fahrzeuge.
Digitaler Zwilling
Ein digitaler Zwilling ist eine virtuelle Nachbildung eines realen Objekts oder Prozesses auf Basis von Echtzeitdaten. In der Logistik ermöglicht er eine genaue Darstellung der Lieferkette und eine optimale Steuerung durch Visualisierung, Analyse, Vorhersage und Simulation.
Enterprise Content Management System (ECM)
ECM-Systeme helfen, die große Menge an Informationen in der Logistik zu verwalten, indem sie die Informationsverwaltung standardisieren, Geschäftsprozesse automatisieren und die Zusammenarbeit erleichtern. Sie gewährleisten auch die Datensicherheit und die Einhaltung von Vorschriften wie der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
Colonia Technologies: Ein Beispiel für die Logistik 4.0
Colonia Technologies bietet eine innovative Sharing-Plattform für Nutzfahrzeuge, die speziell auf die Bedürfnisse der B2B-Logistik ausgerichtet ist. Durch die Vermittlung von ungenutzten Fahrzeugen zwischen Logistikunternehmen wird die Leerstandsminimierung erreicht und Ressourcen werden optimal genutzt. Colonia trägt somit zur Reduzierung der Notwendigkeit, neue Fahrzeuge zu produzieren, bei und unterstützt die Nachhaltigkeitsziele der Logistik 4.0.
Die Vorteile der Sharing-Plattform
- Kosteneffizienz: Durch das Mieten statt Kaufen von Fahrzeugen können Logistikunternehmen erhebliche Kosten einsparen.
- Flexibilität: Unternehmen können flexibel auf Nachfrageschwankungen reagieren und ihren Fuhrpark je nach Bedarf anpassen.
- Nachhaltigkeit: Durch die effiziente Nutzung vorhandener Ressourcen wird die Umwelt geschont und der CO2-Ausstoß reduziert.
Logistik 5.0 - Die Zukunft der Zusammenarbeit
Die Logistik 5.0 betont die symbiotische Beziehung zwischen Menschen und Maschinen und nutzt die Stärken beider Parteien. Sie zielt darauf ab, Methoden für eine optimale Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine zu entwickeln, wobei sie den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit, Resilienz und die Erfüllung gesellschaftlicher und ökologischer Bedürfnisse legt.
Fazit
Die Logistik 4.0 revolutioniert das Supply Chain Management durch Automatisierung und Digitalisierung von Prozessen, verstärkte Vernetzung und Fokus auf Kundenbedürfnisse. Mit Hilfe fortschrittlicher Technologien wie IoT, CPS, digitaler Zwilling und ECM können Logistikunternehmen die Effizienz, Flexibilität und Echtzeitfähigkeiten verbessern. Colonia Technologies stellt ein exemplarisches Beispiel für die Logistik 4.0 dar. Im Rahmen der Entwicklung zur Logistik 5.0 wird das Augenmerk auf die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine und Nachhaltigkeit noch stärker werden und die Zukunft der Logistik und des Supply Chain Managements prägen.
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