2. Sept. 2024
Europäischer Straßengüterverkehr: Chancen und Herausforderungen im Jahr 2024
Aktueller Anstieg der Frachtraten – Ein Zeichen für Stabilisierung?
Im zweiten Quartal 2024 verzeichnete der Upply x Ti x IRU European Road Freight Rates Index einen Anstieg der Spotraten um 3,5% im Vergleich zum vorherigen Quartal. Diese Entwicklung könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich der europäische Straßengüterverkehr allmählich stabilisiert, nachdem die Raten seit Mitte 2023 aufgrund einer schwachen Verbrauchernachfrage gefallen waren. Mit der Stabilisierung der Wirtschaft, gestützt durch leicht steigendes Bruttoinlandsprodukt und sinkende Zinssätze, ist eine moderate Nachfrageerholung in Sicht. Das Jahr 2024 könnte somit den Beginn einer neuen, stabileren Phase im europäischen Güterverkehr markieren.
Betriebskosten – Eine wachsende Herausforderung für die Branche
Während sich die Frachtraten stabilisieren, bleiben die Betriebskosten für Logistikunternehmen eine große Herausforderung. Vor allem die Kosten für Arbeitskräfte, Wartung und Versicherungen steigen weiter, auch wenn der Anstieg etwas langsamer erfolgt. Ein vorübergehender Rückgang der Dieselpreise konnte nur kurzfristig Entlastung bringen; im Juni zogen die Preise bereits wieder an, sodass sie im Vergleich zu Anfang April dennoch um 5 % niedriger blieben. Es ist jedoch absehbar, dass die Betriebskosten im Laufe des Jahres weiter steigen werden. Dies bedeutet, dass Frachtführer gezwungen sein könnten, diese höheren Kosten an ihre Kunden weiterzugeben, besonders wenn sich das Angebot an verfügbaren Kapazitäten weiter verknappt.
Fahrermangel – Ein wachsendes Risiko für den europäischen Güterverkehr
Eine der dringendsten Herausforderungen bleibt der akute Mangel an Lkw-Fahrern. Fast 48 % der europäischen Unternehmen erwarten im kommenden Jahr Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Fahrerstellen. Mit über einem Drittel der Fahrer, die älter als 55 Jahre sind, und nur 5 %, die jünger als 25 Jahre sind, droht ein erhebliches demografisches Ungleichgewicht. Wenn dieser Trend anhält, könnten die Löhne für Fahrer weiter steigen, was die ohnehin angespannte Kostenstruktur im Güterverkehr weiter belasten würde.
Neue Mautvorschriften – Auswirkungen auf die Branche
Hinzu kommt, dass die Europäische Kommission Druck auf 16 EU-Mitgliedsstaaten ausübt, die Eurovignetten-Richtlinie umzusetzen, die bis 2030 eine Umstellung von zeitbasierten auf streckenbasierte Mautgebühren für Lkw vorschreibt, mit Gebühren, die an den CO2-Ausstoß gekoppelt sind. Länder wie Slowenien, Belgien und Ungarn haben bereits unabhängig davon angekündigt, die Mautgebühren für schwere Nutzfahrzeuge zu erhöhen. Diese Entwicklungen erfordern eine erhöhte Aufmerksamkeit der Unternehmen für ihre Kosteneffizienz und die Anpassung an neue regulatorische Rahmenbedingungen.
Fazit: Flexibilität und Effizienz als Schlüssel zum Erfolg
In einem Umfeld, das von steigenden Betriebskosten und neuen regulatorischen Herausforderungen geprägt ist, wird die Fähigkeit zur Anpassung immer wichtiger. Plattformen wie Colonia Technologies spielen hierbei eine entscheidende Rolle, indem sie Unternehmen helfen, ihre Flottenkapazitäten flexibel zu managen und so Kosten zu optimieren. Besonders bei unerwarteten Störungen in der Supply Chain können kurzfristig verfügbare Nutzfahrzeuge, wie gemietete Lkw, Auflieger und Sattelzugmaschinen den Unterschied ausmachen und den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten.
Ebenfalls lesenswert:
https://colonia.tech/blog/wasserstoff-lkw
https://colonia.tech/blog/big-data
https://colonia.tech/blog/die-revolution-der-logistik
Quellen: